Digitale sexualisierte Gewalt - Einführung
Für junge Menschen ist die Nutzung digitaler Medien ein fester Bestandteil im Leben. Es wird gestreamt, kommuniziert, gespielt und nicht selten via Profilupdates das eigene Leben geteilt. Auch dient das Netz als Informationsort für alle möglichen Fragen. Über die Hälfte aller Jugendlichen finden ihre ersten Liebesbeziehungen im Internet über Dating Plattformen, Gaming Seiten oder andere Chats. Kurz: Digitale Medien sind ein zentraler Erfahrungsraum für Jugendliche.
Leider bietet dieser Raum auch Potenzial für gewaltvolle Erfahrungen. Sexistische Witze, die Verbreitung intimer Bilder oder andere Arten sexualisierter Übergriffe nehmen stetig zu.
Bei Fachkräften, die mit Jugendlichen arbeiten, führen diese Entwicklungen immer wieder zu Unsicherheiten und Fragen im Umgang mit der mediatisierten sexualisierten Gewalt. Viele haben das Gefühl „nicht hinterher zu kommen“, was die unterschiedlichen Apps betrifft, die die Jugendlichen nutzen oder was im digitalen Bereich bei diesen gerade „In“ ist. Diese Wissenslücke hemmt viele Fachkräfte. Hier möchten wir Ansetzen – einige Lücken schließen, aber auch Mut machen, mehr Handlungssicherheit zu gewinnen. Denn letztendlich geht es in der Arbeit mit betroffenen Kindern und Jugendlichen weniger um das genutzte Medium, als vielmehr um eine Haltung zum Thema sowie ein Grundwissen zu möglichen Gewaltformen im digitalen Raum.
Wir möchten mit dieser Fortbildung mehr Handlungssicherheit in der Fallarbeit ermöglichen, über Formen der digitalen Gewalt aufklären und Orientierung bieten. Es handelt sich hierbei um ein Basis-Seminar.
Zeitlich empfehlen wir hierfür mindestens 3 Zeitstunden plus Pausen einzuplanen, da wir via Fallbeispiele praxisnah ins Arbeiten kommen wollen.